You are currently viewing 3 Tage Stopover in Dubai: Die Steigerung der Superlative auf gut 4000 Quadratkilometern

3 Tage Stopover in Dubai: Die Steigerung der Superlative auf gut 4000 Quadratkilometern

Auf unserem Weg vom afrikanischen Kontinent nach Südamerika gab es für uns verschiedene Flugverbindungen, die alle recht lang und umständlich waren. Flüge über Europa sind da noch die einfachste und sinnvollste Option. Flüge direkt nach Südamerika sind Mangelware. Uns wurde gesagt, dass es selbst aus den USA wenige Direktverbindungen nach Afrika gibt, sondern viele in Europa umsteigen müssen. Den Gedanken, mit einem Schiff die Reise zurück zu legen, mussten wir nach längerer Recherche und fehlenden Angeboten recht bald wieder verwerfen…. So fanden wir eine Verbindung von Mauritius aus nach Dubai zu fliegen und anschließend über Amsterdam nach Ecuador. Eine verrückte Fliegerei wenn wir ehrlich sind, aber so ziemlich mit die Interessanteste für uns, denn ein so war ein Stopover in der Megacity Dubai möglich. Zwei Nächte mit drei ganzen Tagen durch sinnvoll getaktete Flugverbindungen verbringen wir vor Ort und erleben innerhalb dieser Zeit eine Sensation nach der Nächsten.

Bereits bei unserem Anflug wird uns das Ausmaß der Stadt verdeutlicht – an der Küste reihen sich unzählige riesige Wolkenkratzer, einer funkelnder als der andere, gepaart mit künstlich angelegten Sandformationen und unwirklichen von Menschenhand geformten Seen und Flüssen. In Dubai ist so ziemlich alles in einer Form des Extremen: Begonnen bei klimatischen Verhältnissen im Sommer bis über 50 Grad Celsius, einer bis zu auf einer Seite siebenspurig ausgebauten Autobahn, auffällig vielen hochpreisigen und PS starken Luxusautos, riesige Shopping Malls mit bis zu 1200 Geschäften, der größte Wolkenkratzer der Welt und ein riesiges Ölvorkommen, das die Stadt wohl zu einer der Reichsten der Welt hat heranwachsen lassen. Die Infrastruktur ist eine der Modernsten, der Baustil exklusiv und individuell und der Bauboom enorm. Wenn man durch die Stadt fährt, sieht man an jeder Ecke neue Wolkenkratzer aus dem Erdboden wachsen. Daneben reihen sich zahlreiche Moscheen, Hotelketten und gigantische Shoppingmalls ein, die das Herz von Alex höher schlagen lassen. 

Wer kann schon behaupten, sämtliche extravagante Edelmarken gepaart mit unzähligen Futterständen, einem Riesenaquarium, 24 Meter hohem Wasserfallbrunnen und einer spektakulären abendlichen Wassershow zu vereinen. Und das sind nicht mal alle Extras, die die Dubai Mall zu bieten hat. Direkt darin ist auch der Zugang zum Burj Khalifa, der mit seiner Größe einfach überwältigend ist. Innerhalb von 59 Sekunden rauschen wir mit dem Aufzug sanft und kaum spürbar auf den 124 Stock und sind geplättet von 360 Grad Aussicht auf die Metropole. Gleichzeitig erkennen wir das Ausmaß der Stadt, die komplett in der Wüste erbaut wurde. Sobald sich die letzten Häuser lichten, strahlt es am Horizont golden gelb. Dazwischen reihen sich futuristisch gebaute Hotels, deren blaues Wasser der aufwändig angelegten Poollandschaften von weitem blau strahlt. Es ist alles etwas surreal und überdimensioniert im Vergleich zu den bisher besuchten Orten, die wir so kennen. Das spiegelt sich auch in den Preisen für Eintritte und Hotelübernachtungen ganz gut wider…

Das Einzige, was in Dubai wirklich günstiger ist als sonst wo auf der Welt, sind wohl die Preise für sämtlichen Goldschmuck, der vor allem im Gold Souk gehäuft verkauft wird. Ein Juwelier reiht sich an den nächsten und die Schaufenster scheinen sich gar mit ihren Schmuckstücken und extravaganten Designs zu übertrumpfen. Was hier an monetärem Wert recht sorglos und ohne große Sicherheitsüberwachung zur Schau gestellt wird, ist für unser Verständnis schon sehr beeindruckend. Wer hier auf der Suche nach dem gewissen Extra an Goldschmuck und interessanten Angeboten ist, ist in Dubai an der richtigen Stelle. Wir gehen schon fast vom Gold berauscht von einem Schaufenster zum Nächsten und lassen die Ausstellungen auf uns wirken.

Danach reicht es aber auch wieder und wir ziehen weiter zum nächsten Shopping Highlight, dem Spice Souk. Dort angekommen werden unser Nasen einer wahren Geruchsexplosion ausgesetzt und unsere Augen einem Farbspiel aus Tausend und einer Nacht. Von bekannten Gewürzen aus der heimischen Küche wie Curry, Zimt und Kardamon, verschiedenen Formen von Weihrauch Kristallen bis hin zu völlig unerwarteten Gerüchen, die unsere Nasen vor neue Herausforderungen stellt und dank der verkaufswilligen Verkäufer auch die Namen der Gewürze verraten werden, erhalten wir einen abwechslungsreichen Nachmittag. Zugleich gibt es auch unzählige Tees und Cashmere Schaals, bei denen Julia dann doch schwach wird. Allerdings gilt es auch hier – ähnlich wie in den bereits bereisten afrikanischen Ländern – hart zu verhandeln. Mit einem Pokerface und geschultem Geschick afrikanischer Märkte erhalten wir den Schal für weniger als die Hälfte des Anfangsangebotes. Die beiden Souks liegen im „Old Dubai“ – das Viertel, das den ursprünglichen Charakter der Stadt bewahrt hat und einen interessanten und recht gegensätzlichen Einblick zum Rest Dubais gibt. Mit einem Wassertaxi überqueren wir den Fluss Dubai Creek und haben eine tolle Aussicht auf die große Grand Bur Dubai Masjid Moschee.

Groß ist ein Stichwort, das wie schon angedeutet fast die Grundsatzparole Dubais darstellt. Im Miracel Garden erwarten uns das Schlumpfland, ein original getreuer Emirates Airbus und Disneys Märchenschloss sowie viele weitere Bauwerke, die alle in ein Kleid aus bunt strahlenden Petunien eingehüllt sind. Schon von weitem leuchten uns die Kunstwerke entgegen und lassen uns in ein surreales Blumenmeer eintauchen. Wir haben zwar schon viele Bundes- und Landesgartenschauen innerhalb Deutschlands besucht, aber die Verhältnisse und Extravaganz übertrumpfen auch hier wieder einmal bisher bekannte Dimensionen.

Eines der wohl bekanntesten und luxuriösesten Hotels stellt in Dubai das Burj Al Arab dar. Der ein oder andere munkelt, es handle sich hier um ein inoffizielles sieben Sterne Hotel, das als Ikone des arabischen Luxus auf seiner eigenen Website angepriesen wird. Sein Baustil -in Form eines Segels- ist einmalig, die Alleinlage auf der künstlich angelegten Insel exklusiv und sein Ruf garantiert atemberaubende Momente. Atemraubend sind auch die Preise, die hier allein für die „Besichtigung“ des Megatempels veranschlagt werden. So entscheiden wir uns, den Anblick von einem der vielen in erster Strandreihe gebauten Hotelresorts bei Café und Kuchen zu genießen.

Weitere tolle Ausblicke erhalten wir auch auf das nicht weniger sagenumwobene Atlantis Hotel. Dieses auf der künstlich angelegten Palme zentral mittig am Ende der Insel posierende Hotel versprüht ähnlich wie das Burj Al Arab einen besonderen, exklusiven Charme. Die Magnetschwebebahn bringt uns nach dem Aufstieg auf die 360 Grad Plattform von „The View“ auf der Palme direkt zum Resort. Langsam gleitend nähern wir uns dem riesigen Komplex, der vor allem für seinen überdimensionalen Wasserpark mit Delfinschwimmen und Seelöwen Kontakt sowie seinem großen im Hotel integrierten Aquarium bekannt ist. Im Gegensatz zum Burj Al Arab ist hier der Eintritt in gewisse Bereiche kostenfrei und so erhalten wir einen kleinen Eindruck dieser eigenen Stadt. Eigene Boutiquen, Restaurants, Privatstrand und unzählige Hotelzimmer und Gäste bilden das Atlantis Hotel, welches für eine besondere Auszeit fernab des Alltags wirbt.

Urlaub der Extraklasse – das trifft es sicher in den meisten Hotels in Dubai am besten, um sich ein Bild von unseren Erlebnissen machen zu können. Selbst unser eher in Relation gemessenes preisgünstiges 3 Sterne Hotel Rove Citywalk ganz in der Nähe des Burj al Khalifa mit knapp 400 Euro für zwei Nächte bietet einen solchen Service und Luxus, der in Deutschland wohl eher in 4 Sterne Superior Hotels zu finden ist. Noch ein kleines Beispiel für Top Kundenservice zum Schluss: Wir sind in Dubai früh morgens gegen 5 Uhr gelandet und waren schon gegen 7 Uhr in unserem Hotel. Wir hatten damit gerechnet, dass wir unser Gepäck abstellen dürfen und uns dann die Gegend anschauen. Wir wurden aber schnell eines Besseren belehrt. Ein kurzer Anruf der Rezeption genügte und wir es hieß: „Sie können Ihr Zimmer beziehen“. Wir waren erstmal Buff und fragten nochmal nach, ob wir es richtig verstanden haben, aber so konnten wir ohne Aufpreis schon früh morgens duschen und sogar ein Frühstück zu uns nehmen. Ähnlich verhielt es sich an unserem Abflugstag. Unser Flug ging am 06.02.2023 gegen 1 Uhr morgens. Wir erfragten einen Late-Check-Out und wieder nach kurzer Rücksprache mit der Chefin des Service durften wir unser Zimmer bis 18 Uhr behalten, sodass wir nach einem langen Sightseeing-Ausflug nochmal duschen konnten. Das ein oder andere Hotel in Deutschland und Europa darf sich daran gerne noch ein Beispiel nehmen.

An einem Abend zieht es uns in die funkelnde Glitzerstadt an die Dubai Marina. Hier reihen sich mal wieder die Wolkenkratzer aneinander, eine lange Uferpromenade im künstlich erschaffenen Flussarm stellt Luxusyachten zur Schau und hält für jeden Gaumen das passende Restaurant bereit. Viele beleuchtete Boote schippern an uns vorbei und wir flanieren begleitet von riesigen futuristisch gebauten Hochhäusern über den Boulevard. 

Der Lebensstil und Komfort ist in der Megacity einfach noch einmal auf einem ganz anderen Level – das beginnt bei der Sauberkeit in sämtlichen öffentlichen Bereichen, der Sicherheit in der gesamten Stadt, der Offenheit und Freundlichkeit der begegneten Menschen und dem Niveau an Essensauswahl und Kleidungsstil. Wir haben das Gefühl, hier in eine ganz andere Welt eingetaucht zu sein, die aber auch in sämtlichen Bereichen ihren Preis hat und zugleich fern von all dem bisher Erlebten und Vertrautem eine unwirkliche Blase um uns hüllt.

Nach drei erfüllten und beeindruckenden Tagen verlassen wir die Vereinigten Arabischen Emirate wieder. Die Zeit war intensiv, vollgepackt von Highlights und Luxusdimensionen, die uns neue Möglichkeiten gezeigt haben. Drei Tage waren für unser Verständnis und Art des Reisens dann aber auch ausreichend, um einen Einblick von der Stadt zu erhalten, die uns in eine surreal künstlich erschaffene Welt hat eintauchen lassen.

Schreibe einen Kommentar