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Unbelizable – 5 Tage Karibik pur und Entschleunigung auf Caye Caulker

Beim Reisen ist es immer wieder von Vorteil, sich mit Weggefährten ein wenig auszutauschen und über Erfahrungen und Ziele zu plaudern. Auf diesem Weg hören wir in einer der unzähligen Shuttle Bus Fahrten in Guatemala von Caye Caulker in Belize. Was uns zu Beginn noch völlig unbekannt ist, entpuppt sich als traumhafter Abschluss unserer 8 monatigen Reise und der perfekten Kombination aus lässigen Strandvibes, kristallklarem Wasser und perfekten Schnorchelspots in einem noch recht unbekannten Karibikabschnitt.

Von unserem letzten Stop in Flores in Guatemala machen wir uns mit dem Shuttle über die Grenze auf nach Belize City. Die Stadt ist nicht recht einladend um ehrlich zu sein, eher verrucht und berüchtigt gefährlich für Touristen. Nicht umsonst scheinen sich selbst die Bewohner und Ladenbesitzer der Stadt hinter sicher verschweißten Metallgittern im Sicheren zu fühlen und nur am Tag auf die Straße zu gehen. Uns hält es hier nicht lang, denn vom Ufer und Fähranleger aus geht es für uns mit einer Speedboot Fähre für eine knappe Stunde direkt auf die Insel Caye Caulker.

Dort empfängt uns das komplette Kontrastprogramm zur City. Türkisblau leuchtend magisch anziehend blaues Meereswasser umringt die Insel, die mit knallig bunten Holzhütten am Ufer und im Inselinneren für einen besonderen Charme sorgen. Sobald wir die Insel betreten, werden wir von den entschleunigenden Inselprinzipien angesteckt. Go Slow lautet hier das Motto und das Speed Limit der einzig elektrisch motorisierten Golfbuggies beträgt gerade einmal 10 km/h. Reggae Klänge der Strandbars und die karibische Wärme tragen zusätzlich dazu bei, schnell in die Entschleunigung zu gelangen und den warmen Sand unter den Füßen zu genießen. Geteerte Straßen sind hier Fehlanzeige, Hektik und Eile ein Fremdwort und paradiesische Gelassenheit an der Tagesordnung.

Entsprechend geht es auch am Split bei „The Lazy Lizard“ zu. Der Split ist eines der Attraktionen der Insel, zugleich auch ein Symbolbild erschreckender Naturgewalten. Seit 1961 besteht die früher vereinte Insel aus zwei Inseln, denn der Hurrikan Hattie schuf einen gewaltigen Graben, der jetzt als „The Split“ getauft ist. Dort ist immer ein buntes Treiben, lässige Musik und eine reichliche Auswahl an bunten Cocktails und reichhaltigem Essen. An diesem Ort ist auch so ziemlich eine der wenigen Möglichkeiten, im Meer wirklich schwimmen zu gehen. Kilometerlange Karibikstrände wie in Kolumbien sind hier nicht vorhanden, zu oft ist Seegras am Ufer oder die Strandabschnitte sind mit einer Hütte an der nächsten verbaut. Doch das direkt angrenzende Belize Barrier Reef, das das zweitgrößte der Welt darstellt, macht diesen kleinen Wehmutstropfen direkt zunichte.

Einen Tag buchen wir direkt eine Schnorcheltour mit drei Stops, die magischer und anziehender nicht sein könnten. Während unserer Reisen haben wir mittlerweile schon so einige Spots erlebt, die alle für sich eine einzigartige Atmosphäre versprüht haben. Doch das Belize Barrier Reef hat uns umgehauen – die Unterwasserwelt ist hier wie im Bilderbuch und das ganze Riff noch komplett lebendig. Die Farben schillern, das Licht bricht sich und die einzigartige Tierwelt mit Ammenhaien und Stachelrochen direkt vor unserer Nase lassen den Atem stocken. 

Manchmal ist uns nicht so ganz wohl – so nah wie wir den Tieren kommen, möchte man nicht über mögliche Risiken direkt nachdenken, wenn der Stachel dann doch mal zum Einsatz kommen könnte. Entsprechend vorsichtig verhalten wir uns – Ammenhaie sind zwar ungefährlich für den Menschen, doch direkt Auge in Auge und direkter Nähe mit den Tieren zu sein, bringt neben der Magie auch etwas Skepsis mit sich. Die Zeit beim Schnorcheln vergeht natürlich wie immer viel zu schnell – kaum zu glauben, aber „You better Belize it!“ 

Caye Caulker ist gerade einmal 8 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 2 Kilometer ausgedehnt. Entsprechend genießen wir es leger über die Insel zu spazieren und treffen immer wieder auf Menschen getreu dem Motto: „No shoes, no shirts, no problem“. Wir hangeln uns von einer Hängematten Kulisse zur nächsten Strandbar mit kühlen Cocktails und Eiskaffee, um die Wärme gut zu auszuhalten.

Abends lockt uns meist das Iguana Reef, ein eher hochpreisigeres Hotel, dessen Strandabschnitt tagsüber zum Baden einlädt und abends gigantische Sonnenuntergänge bereithält. Das ist nicht der einzige Grund, warum der Ort bekannt ist. Einige Stachelrochen tummeln sich am Abend im seichten Meerwasser und schwimmen bis zum Sandstrand. Einige Meter tiefer im Wasser lädt eine besondere Schaukel zum Verweilen ein und lässt Wagemutige dort auch den Sonnenuntergang genießen. Wir bleiben zum Sonnenuntergang lieber am Strand, denn bei einbrechender Dunkelheit, versteckten Stachelrochen am Meeresboden und ein paar Cocktails intus wollen wir das Risiko einer gefährlichen Stachelbegegnung nicht wagen.

Das Iguana Reef hat auch ein Sanctuary für Seepferdchen im Wasser eingerichtet und so erhaschen wir immer wieder mit etwas Glück den Anblick dieser beeindruckenden Meerestiere. Auch Pelikane tummeln sich am Abend am Strand und scheinen die goldene Atmosphäre zu genießen. Einmal sehen wir sogar eine Moräne wie sie aus Ihrer Höhle in Strandnähe hinausschaut und auf Nahrung wartet. So enden die Abende auf Caye Caulker zwischen Mensch und Tier, entspannten Reggae Klängen und warmen Sand zwischen den Zehen. Unbelizable!

An unserem letzten Abend auf Caye Caulker entscheiden wir uns für eine Katamaran Tour zum Sonnenuntergang. Eine feucht fröhliche Partygruppe ist noch mit an Board, aber wir suchen uns mit unserer Weggefährtin Corinna, die wir in Flores kennengelernt haben, ein ruhiges Plätzchen und genießen den Anblick der golden versinkenden Sonne. Bilderbuchromantik an unserem letzten Abend lässt die Gedanken an einen baldigen Abschied noch in weiter Ferne scheinen!

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