Gute 2,5 Autostunden nördlich von Kampala gibt es einen Nationalpark, den es auf diesem Planeten wohl so kein zweites Mal gibt. Vor vielen Jahren sind die Nashörner in Uganda ausgestorben. Mithilfe mehrerer Naturschutzorganisationen und der Europäischen Union erfolgte ein einmaliges Wiederansiedlungsprogramm. Heute leben dort auf 7000 Hektar Fläche um die 34 wildlebende südliche Breitmaulnashörner.
Hinweis: Eigentlich ist die Bezeichnung Breitmaulnashorn der Fehler eines britischen Naturforschers aus dem 19. Jahrhundert. Es gab eine Verwechslung zwischen den beiden englischen Wörtern „white“ und „wide“. Gemeint war ursprünglich die Farbe weiß, weshalb die korrekte Rassenbezeichnung „südliche weiße Nashörner“ lauten muss.
Hier haben die Menschen die einmalige Gelegenheit im Rahmen einer Walking Safari den Nashörnern ganz nah zu kommen. Wir sind morgens um 5 Uhr gestartet und waren ca. um halb 8 beim Park. Wir sind Mark, der Chef der Sosolya Organisation, unser Fahrer Grace, Miltred eine junge Dame, die auch zur Sosolya Organisation gehört und mitkommen wollte und dann noch Julia und ich. Leider hatte Julia in der Nacht zuvor mit sehr starken Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, sodass es für sie eine recht anstrengende Tour war und sie sich nicht so fit fühlte, sich das einmalige Erlebnis aber nicht entgehen lassen wollte und die Tour mit ein paar Komplikationen durchgezogen hat. Unser Guide Peter Simon ist ein enthusiastischer Nashorn-Fan und voller Begeisterung für die zweitgrößten Landlebewesen der Erde. Er hat uns zu Beginn sehr viele Infos über Nashörner gegeben und auch zum Park. Wir hörten alle gespannt zu 😊. Übrigens waren wir nur eine Gruppe von 5 Nashorn Treckern. Neben Miltred, Julia, Alex und unserm Guide nur noch ein Mann aus Deutschland – witzigerweise auch aus Freiburg. Wir hatten also fast eine Privattour an dem Tag 😉. Nach einer Einführung und Sicherheitshinweisen, wie wir uns verhalten müssen, ging es dann los. Unser Guide war unbewaffnet, sagte uns aber, dass, wenn wir uns an die Regeln halten, nichts passieren wird. Er erläuterte uns, dass die Nashörner hier im Park dauerhaft von Rangern bewacht werden, da Wilderer immer noch großes Interesse an den Hörnern haben. Insbesondere China zahlt horrende Preise für die Hörner der Tiere und will am liebsten alle Nashörner ausrotten.
Wir mussten die Tiere dann erstmal finden, da die sich natürlich in der Natur frei bewegen und das Gelände groß ist. Nach ca. 30 Minuten und einigen Erläuterungen von Peter Simon später, haben wir einen Ranger gesichtet, mit Waffe, der die Tiere vor Wilderern schützt. Peter Simon sagte, wo die Ranger sind, sind auch die Tiere in der Nähe. Zunächst sahen wir nur deren Hinterteile, als wir jedoch ein wenig um sie herum gingen, eröffnete sich uns ein Anblick, der schwer zu beschreiben ist und den man eigentlich erlebt haben muss. Wir waren total geflasht und standen voller Bewunderung da, diesen gewaltigen Tieren so nah zu kommen. Es waren vielleicht noch 15-20 Meter Luftlinie. Selbstverständlich kann angeführt werden, wir waren bei unseren anderen Safaris mit dem Auto den Elefanten manchmal viel näher, jedoch müssen wir gleich einwerfen, das Gefühl ist ein anderes. Das Auto bietet zumindest subjektiv noch einen gewissen Schutz, wohingegen zu Fuß wir Auge in Auge mit den Nashörnern waren und unser Guide uns nochmal daran erinnerte eng zusammen zu stehen, dass die Nashörner nicht denken, dass wir sie angreifen wollen, da einzeln verteilte Menschen unweigerlich zu aggressivem Verhalten führen soll. Wir hatten wirklich lange Gelegenheit bei den Tieren zu verweilen und hatten viele schöne Fotospots😊.
Wir sind den Nashörnern eine zeitlang gefolgt, um genügend Zeit für Fotos und Eindrücke zu erhalten. Da es noch sehr früh am Morgen und es noch nicht so heiß war, fraßen die Tiere noch und liefen herum. Uns wurde erklärt, dass wenn es heiß wird, die Tiere meist nur noch herumliegen und wir dann nur noch einen Anblick wie auf graue Steine hätten. Wir waren also glücklich, dass wir die erste Tour des Tages gebucht haben bzw. Mark das für uns gebucht hat. Nach ca. 2,3 bis 3h liefen wir wieder zurück, mit ganz vielen neuen Eindrücken und einem wirklich phänomenalen Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden!
Wer von Euch sich noch etwas genauer über das Projekt Rhino Sanctuary informieren möchte, fügen wir den URL der Website an: